Auf den Körper hören…

Im Alltag sind wir meistens mit dem Kopf beschäftigt, wir denken, planen, arbeiten. Der Körper spielt dabei keine große Rolle, er soll funktionieren und am besten auch noch gut aussehen.  Dabei ist der Körper viel weiser als wir denken :)

Der Körper spiegelt die Emotionen, Gedanken und Stimmungen. Und er  ist viel schneller als der Kopf, der Körper hat schon reagiert, bevor der Kopf einen Gedanken auch nur formuliert hat. Deshalb ist eine bewusste Beobachtung der Körperempfindungen z.B. in kritischen Situationen sehr hilfreich. Bei zunehmender Sensibilisierung für körperliche Empfindungen können diese als Frühwarnsignale zur Selbstregulation genutzt werden.

Der Bodyscan ist eine grundlegende Achtsamkeitsübung. Dabei geht man mit seiner Aufmerksamkeit Stück für Stück durch den Körper und nimmt alle auftauchenden Empfindungen wahr. Das tut man, ohne etwas dabei erreichen zu müssen – der Bodyscan ist keine Entspannungsübung, sondern eine Hinguck-Übung. Einfach nur wohlwollend wahrnehmen, was ist.

Und so geht die Übung:

Legen Sie sich auf den Rücken, z.B. auf den Boden oder ins Bett. Legen Sie, wenn es Ihnen angenehm ist, ein Kissen unter den Kopf und unter die Knie und breiten Sie eine Deck über sich – sorgen Sie dafür, dass sie für eine Zeit entspannt und angenehm in Ruhe liegen können.

Schließen Sie die Augen – wenn Sie zum Einschlafen neigen, können Sie die Übung auch mit offenen Augen durchführen.  Nehmen Sie Ihren Körper wahr, und werden Sie sich bewusst, dass Sie atmen – beobachten Sie den Fluss Ihres Atmens, ohne den Atem zu beeinflussen. Nehmen Sie jede Einatmung und jede Ausatmung ganz bewusst wahr.

Richten Sie dann Ihre Aufmerksamkeit auf die Zehen des linken Fußes – versuchen Sie alle Empfindungen wahrzunehmen, die in den Zehen auftauchen. Vielleicht können Sie einzelne Empfindungen unterscheiden. Wenn Sie nichts wahrnehmen ist das auch in Ordnung, dann nehmen Sie eben ganz bewusst nichts wahr.

Wandern Sie dann langsam durch den gesamten linken Fuß, durch den Unterschenkel, das Knie, den Oberschenkel. Danach wandern Sie durch das rechte Bein von den Zehen bis zum Oberschenkel. Wandern Sie durch das Becken und das Gesäß, den Rücken hinauf bis zu den Schultern, nehmen Sie die Vorderseiten Ihres Oberkörpers wahr, dann die Arme, den Hals, den Kopf das Gesicht.

 Tasten Sie sich einfach durch den ganzen Körper – ohne irgendetwas verändern oder erreichen zu wollen. Nehmen Sie liebevoll und offen wahr, was es an Empfindungen in diesem Moment zu spüren gibt. Es gibt nichts zu erreichen – nicht einmal Entspannung!

Zum Schluss nehmen Sie nochmal den Körper als Ganzes wahr – vom Scheitelpunkt auf dem Kopf bis zu den Fußsohlen. Und dann beenden Sie die Übung langsam…

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